Diversitätssensible pflegerische Versorgung älterer LSBTI-Personen in der stationären Langzeitpflege: Ergebnisse eines Scoping Reviews

QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Eine verschwommene Farbverlaufskugel wechselt von Blau zu Rosa und Orange und erzeugt so einen weichen, leuchtenden und abstrakten Hintergrund – eine Atmosphäre, die die integrative Essenz der queersensiblen Pflege für LGBTQ+ Senioren widerspiegelt.

Autoren und Herausgeber:

  • Autorenschaft: Jessica Stitz
  • Hauptgutachterin: Prof. Dr. Adina Dreier-Wolfgramm
  • Gutachterin der Arbeit: Kathrin Platz
  • Universität: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
  • Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2022

Blogbeitrag:

Key Learnings aus der Bachelorarbeit von Jessica Stitz

Jessica Stitz hat eine umfassende Bachelorarbeit zum Thema „Diversitätssensible pflegerische Versorgung älterer LSBTI-Personen in der stationären Langzeitpflege“ verfasst. Diese Arbeit beleuchtet die spezifischen Herausforderungen und Bedarfe von LSBTI-Senior:innen in Pflegeeinrichtungen und bietet wertvolle Erkenntnisse für die Praxis.

Hintergrund und Zielsetzung

Ältere lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) haben oft Diskriminierung und gesetzliche Kriminalisierung erlebt. Diese negativen Erfahrungen führen dazu, dass viele LSBTI-Senior:innen in Pflegeeinrichtungen ihre Identität aus Angst vor Diskriminierung verbergen. Dies erhöht das Risiko sozialer Isolation und kann wichtige Informationen für den Pflegeprozess unberücksichtigt lassen. Das Ziel dieser Arbeit war es, die verfügbare Literatur zu synthetisieren und Maßnahmen zur Förderung einer diversitätssensiblen Pflege für LSBTI-Senior:innen aufzuzeigen.

Methodik

Jessica Stitz führte ein Scoping Review durch, um einen Überblick über die aktuelle Forschungslage zu geben. Die Literaturrecherche erfolgte über die Datenbanken CINAHL, PubMed und eine ergänzende Handrecherche. Insgesamt wurden 16 passende Arbeiten in die Analyse einbezogen.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass eine diversitätssensible Pflege eine konzeptionelle Berücksichtigung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten sowie Qualifizierungsmaßnahmen für Pflegekräfte erfordert. Es ist entscheidend, die individuellen Lebenswelten und Bedürfnisse der Bewohner:innen zu erfassen, um eine ganzheitliche Pflege zu gewährleisten. Heteronormative Annahmen und Vorurteile sowie moralische Einwände gegenüber LSBTI stellen dabei eine Barriere dar.

Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass diversitätssensible Pflege geeignet ist, den speziellen Bedürfnissen von LSBTI in der Langzeitpflege gerecht zu werden. Um dies zu erreichen, sind Fort- und Weiterbildungen zu LSBTI-Themen für alle Pflegekräfte essentiell. Zudem bedarf es weiterer Forschung zur Effektivität der vorgeschlagenen Maßnahmen und Schulungen in der Pflegepraxis.

Jessica Stitz betont, dass eine diversitätssensible Pflege nicht nur LSBTI-Senior:innen zugutekommt, sondern auch das Potential hat, die allgemeine Pflegequalität für alle Bewohner:innen zu verbessern. Wichtig ist hierbei die Schaffung gesellschaftspolitischer Rahmenbedingungen und die Bereitstellung ausreichender personeller und zeitlicher Ressourcen in der Pflegepraxis.

Für alle, die in der Pflege tätig sind oder sich für das Thema interessieren, bietet die Arbeit von Jessica Stitz wertvolle Einblicke und praxisnahe Handlungsempfehlungen. Die vollständige Arbeit kann über die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg hier bezogen werden.

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Andreas von Queer Pflege
Mein Name ist Andreas und ich lebe und arbeite in Berlin. Als Pflegeberater lerne ich viele Menschen kennen, die entweder selbst pflegebedürftig sind, Angehörige pflegen oder in der Pflege arbeiten. Oft wird mir berichtet, wie schwierig es ist, sich als queerer Mensch in der Pflegewelt zurechtzufinden. Mit meiner Erfahrung als Sozialversicherungsangestellter helfe ich queeren Menschen in der Pflege ehrenamtlich, Informationen und Unterstützung zu finden.
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