Erfolgreicher Grüner Salon des Völklinger Kreises zur queersensiblen Pflege

QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Eine Gruppe von Menschen sitzt in einem modernen Konferenzraum um einen runden Konferenztisch und sieht sich eine Präsentation auf einem Bildschirm an. Auf dem Tisch stehen Papiere und Gläser mit Wasser.

Am 27. Mai 2024 fand ein inspirierender Grüner Salon des Völklinger Kreises im Lebensort Vielfalt am Südkreuz statt. Das wichtige Thema des Abends war die queersensible Pflege, ein Bereich, der immer mehr an Bedeutung gewinnt und dennoch oft übersehen wird. Mit 16 engagierten Teilnehmer:innen diskutierten wir intensiv über die aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten in der queersensiblen Pflege.

Dank an unsere Unterstützer und Referenten

Ein besonderer Dank geht an Rolf Seide und Bernd Schachtsiek vom Völklinger Kreis für ihre hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Organisation dieser Veranstaltung. Ohne ihre Hilfe wäre dieser Abend nicht so erfolgreich verlaufen.

Ebenso möchten wir Marcel de Groot, den Hausherren des Lebensort Vielfalt Südkreuz, bei dem wir zu Gast sein durften, und Geschäftsführer der Schwulenberatung Berlin, sowie Eva Obernauer von der Fachstelle LSBTI, Alter und Pflege der Schwulenberatung Berlin, für ihre inspirierenden Fachvorträge danken. Ihre Beiträge haben den Abend bereichert und uns allen wertvolle Einblicke und Informationen geliefert.

Queersensible Pflege – Herausforderungen und Perspektiven

Als Gründer von Queer-Pflege hatte ich die Gelegenheit, über die Herausforderungen und Möglichkeiten der queersensiblen Pflege zu sprechen. Dabei stellte ich auch die zukünftigen Pläne zur Gründung eines ehrenamtlichen Vereins „Queer-Pflege“ vor. Es ist uns ein großes Anliegen, ein Pflegesystem zu verwirklichen, das auf queersensibler und lebensweltanerkennender Praxis basiert.

Eva Obernauer betonte in ihrem Vortrag, dass es in Deutschland schätzungsweise bis zu 1,8 Millionen LSBTI*-Senior:innen über 60 Jahren gibt und in Berlin ca. 60.000 LSBTI* über 65 Jahre leben. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, queersensible Pflegeangebote auszubauen. LSBTI* sind in der Altenhilfe und Pflegeeinrichtungen häufig unsichtbar, was das Risiko für Diskriminierung und negative gesundheitliche Folgen erhöht  .

Auswirkungen von Diskriminierung

Diskriminierung im Gesundheitswesen hat erhebliche Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit von LSBTI*. Erlebte oder befürchtete Diskriminierung kann dazu führen, dass sich LSBTIQ+ in Einrichtungen zurückziehen und medizinische oder Pflegeangebote gar nicht erst aufsuchen. Dies kann schwerwiegende Folgen haben, insbesondere im Falle notwendiger medizinischer Behandlungen, und zu sozialen bzw. pflegerischen Defiziten führen. LSBTI* in Deutschland sind fast dreimal häufiger von Depressionen und Burnout betroffen als die restliche Bevölkerung. Der Anteil von LSBTI* mit Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen ist weitaus höher als in der restlichen Bevölkerung, und 40% der trans* Personen leiden unter Angststörungen  .

Dringender Bedarf an queersensiblen Pflegeangeboten

Es ist offensichtlich, dass der Bedarf an queersensiblen Pflegeangeboten riesig ist – die Warteliste von über 900 Menschen beim Lebensort Vielfalt spricht für sich. Mit unserer Initiative Queer-Pflege wollen wir Pflege neu definieren: queersensibel und lebensweltanerkennend. Unsere Mission ist es, ein Pflegesystem zu verwirklichen, das auf queersensibler und lebensweltanerkennender Praxis basiert. Wir wollen, dass jede Pflegeerfahrung die Identität und Lebensrealität der pflegebedürftigen Menschen respektiert und einbezieht, um eine wirklich inklusive Pflege zu gewährleisten.

Die Fachstelle LSBTI*, Alter und Pflege der Schwulenberatung Berlin sowie Queer-Pflege unterstützen dabei mit umfangreicher Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit. Durch Schulungen, Workshops und Vernetzung wird daran gearbeitet, eine LSBTI*-Willkommenskultur in Pflegeeinrichtungen zu etablieren und Vorurteile abzubauen. Zudem sollen queersensible Pflegehilfen ganz einfach gefunden werden können.

Ausblick und weitere Schritte

Wir freuen uns darauf, die Fotos des Abends mit allen Teilnehmer:innen zu teilen. Die positiven Rückmeldungen und das große Interesse bestärken uns in unserem Vorhaben, weiterhin intensiv an der Verbesserung der queersensiblen Pflege zu arbeiten. Schaut gerne regelmäßig auf unserer Webseite vorbei, um über unsere Fortschritte und zukünftigen Veranstaltungen informiert zu bleiben.

Fazit

Der Grüne Salon des Völklinger Kreises zur queersensiblen Pflege war ein großer Erfolg. Die Diskussionen und Vorträge haben gezeigt, wie wichtig und dringend notwendig es ist, queersensible Pflegeangebote zu etablieren und auszubauen. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und Unterstützung.

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Andreas von Queer Pflege
Mein Name ist Andreas und ich lebe und arbeite in Berlin. Als Pflegeberater lerne ich viele Menschen kennen, die entweder selbst pflegebedürftig sind, Angehörige pflegen oder in der Pflege arbeiten. Oft wird mir berichtet, wie schwierig es ist, sich als queerer Mensch in der Pflegewelt zurechtzufinden. Mit meiner Erfahrung als Sozialversicherungsangestellter helfe ich queeren Menschen in der Pflege ehrenamtlich, Informationen und Unterstützung zu finden.
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