🏳️🌈 Pflege beginnt im Alltag – Warum Alltagshilfe für queere Menschen so wichtig ist
- Andreas Schütz
- 18. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Pflege wird oft mit medizinischen Handlungen, Pflegegraden oder Pflegeheimen gleichgesetzt. Doch der Alltag beginnt viel früher – und kann ohne Unterstützung zur echten Belastung werden: Einkaufen, Begleitung zum Arzt, Hilfe beim Sortieren von Unterlagen oder einfach nicht allein zum Amt zu müssen.
Gerade für queere Menschen ist dieser „Alltag vor der Pflege“ entscheidend. Denn hier entscheidet sich oft, ob Hilfe angenommen wird – und ob sich Pflegebedürftigkeit überhaupt rechtzeitig zeigen darf.

🛒 Alltagsunterstützung ist mehr als Bequemlichkeit
Menschen, die im Alter oder durch Krankheit eingeschränkt sind, brauchen nicht immer sofort pflegerische Versorgung. Aber sie brauchen Hilfe – beim Wäschewaschen, beim Behördengang, bei der Orientierung im digitalen Dschungel.
Für queere Menschen kommen zusätzliche Hürden hinzu:
Angst vor diskriminierenden Kommentaren
Unsicherheit, ob die eigene Lebensweise respektiert wird
Keine oder wenig familiäre Unterstützung durch Herkunftsfamilie
Scham, sich Fremden im eigenen Zuhause zu öffnen
Hier kann queersensible Alltagshilfe Türen öffnen, bevor sie sich schließen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die AlleFarben Alltagshilfe GmbH in Berlin, die queersensible Alltagshilfen mit Bezugspersonen bietet, die für Vielfalt und Respekt stehen – ohne Nachfragen, ohne Misstrauen, ohne Vorurteile.
👥 Alltagshilfe als Brücke – nicht als Ersatz für Pflege
Alltagshilfen können:
Vertrauen aufbauen
soziale Isolation verhindern
Strukturen geben, wo sonst Unsicherheit herrscht
Zugehörige entlasten, die oft zwischen Verantwortung und Überforderung stehen
Diese Unterstützung ist oft der erste Schritt zu mehr Selbstbestimmung. Und sie hilft, sich mit dem Gedanken an spätere Pflege langsam anzufreunden – ohne gleich in ein System einzutauchen, das oft als unnahbar empfunden wird.

💬 Was ist wichtig für queersensible Alltagshilfe?
Damit Alltagshilfe für queere Menschen wirklich funktioniert, braucht es mehr als Zeit und Tatkraft. Es braucht:
Menschen, die LSBTIQ-Lebensweisen kennen und respektieren*
eine Haltung, die nicht fragt: „Was sind Sie denn?“ – sondern: „Wie möchtest du angesprochen werden?“
Verlässlichkeit, die Vertrauen schafft
und Strukturen, in denen Wahlfamilie als Teil der Unterstützung selbstverständlich ist
Ein Beispiel für einen solchen Ansatz ist die AlleFarben Alltagshilfe GmbH. Das Team ist speziell in queersensibler Kommunikation geschult, schafft sichere Räume im Alltag und versteht, dass Pflege nicht erst bei Pflegegrad 3 beginnt – sondern bei einem ehrlichen „Wie geht’s dir heute?“
🧾 Welche Leistungen sind möglich – auch ohne Pflegegrad?
Auch ohne Pflegegrad gibt es Wege, sich Hilfe zu organisieren:
über den Entlastungsbetrag bei Pflegegrad 1 (ab 131 €/Monat)
als private Unterstützung auf Honorarbasis
über kommunale Angebote oder Ehrenamt
durch Vernetzung mit queersensiblen Projekten in deiner Stadt
Viele queere Menschen sind überrascht, was alles möglich ist – wenn man weiß, wo man suchen muss. Genau deshalb braucht es Plattformen wie Queer Pflege: als Wegweiser, Netzwerk und Unterstützer.

📌 Fazit
Alltagshilfe ist nicht weniger wichtig als Pflege – sie ist ihr stiller Vorläufer. Sie entscheidet, ob ein selbstbestimmtes Leben mit Einschränkungen möglich bleibt. Für queere Menschen kann sie der Unterschied sein zwischen „ich bleib allein“ und „ich hole mir Hilfe – und bleibe ich selbst“.
Pflege beginnt im Alltag. Und genau da beginnt auch Sichtbarkeit.
Quellen & Lesetipps: