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đŸłïžâ€đŸŒˆ Unsichtbar im Alter? Queere LebensrealitĂ€ten in der Pflege

„Ich habe mein ganzes Leben gekĂ€mpft, um so zu leben, wie ich bin – und jetzt soll ich mich im Alter wieder verstecken?“

Diesen Satz hören queersensible Beratungsstellen oft, wenn es um Pflege geht. Denn viele LSBTIQ*-Menschen erleben im Alter einen unsichtbaren RĂŒckzug: aus der Öffentlichkeit, aus queeren RĂ€umen – und oft auch aus dem eigenen gelebten Selbst.


Pflegeeinrichtungen, Betreuungsdienste oder Behörden sind hĂ€ufig nicht vorbereitet auf queere Lebensgeschichten. Und so wird Alter zur erneuten Herausforderung – mit der Angst, nicht mehr als die Person gesehen zu werden, die man ist.




đŸ‘€ Queeres Leben bleibt oft unsichtbar – besonders im Alter



Viele queere Menschen haben Jahrzehnte damit verbracht, sich ein sicheres, offenes Umfeld aufzubauen – mit Wahlfamilien, queeren Freundeskreisen, sicheren WohnrĂ€umen. Doch im Alter, wenn Pflege nötig wird, bricht dieser Schutzraum oft weg.


Stattdessen droht:


  • Verstecken der eigenen IdentitĂ€t oder Beziehung

  • Angst vor Diskriminierung durch Pflegepersonal oder Mitbewohner:innen

  • Unsicherheit, ob Angehörige aus der Wahlfamilie als Bezugspersonen anerkannt werden



Diese Erfahrungen fĂŒhren dazu, dass queere Senior:innen oft zögern, sich UnterstĂŒtzung zu suchen – oder sich in Einrichtungen und bei Diensten zurĂŒckziehen, um „kein Risiko einzugehen“.





🧠 Was braucht queersensible Pflege im Alter?



Queersensible Pflege ist mehr als ein Regenbogen auf dem Flyer. Sie bedeutet:


  • Kenntnis ĂŒber queere LebensrealitĂ€ten: z. B. Diskriminierungserfahrungen, Coming-Out, HIV, Transition, Nicht-BinaritĂ€t

  • Anerkennung von Wahlfamilien und Partner:innenschaften jenseits traditioneller Ehe- und Verwandtschaftsbilder

  • Respektvolle Sprache und Dokumentation, die IdentitĂ€t nicht verletzt

  • Offene Haltung im Team, die queere Menschen nicht pathologisiert, sexualisiert oder abwertet



Ziel ist: Pflege, in der du dich nicht mehr erklĂ€ren musst. Und in der du dich zeigen kannst – so, wie du bist.




đŸ„ Was kannst du tun, wenn du Pflege brauchst – und queer bist?



  1. Frag gezielt nach queersensibler Haltung

    Du darfst wissen wollen, ob ein Dienst oder eine Einrichtung Erfahrung mit queeren Lebensweisen hat – und ob sie offen mit Vielfalt umgehen.

  2. Beziehe deine Wahlfamilie mit ein

    KlĂ€re frĂŒhzeitig ab, wer dich begleiten oder vertreten darf. Vorsorgevollmacht, PatientenverfĂŒgung und PflegeantrĂ€ge sind hier wichtige Instrumente.

  3. Nutze queersensible Beratungsstellen

    Viele StĂ€dte bieten spezialisierte Anlaufstellen. In Berlin z. B. die Schwulenberatung, Lesbenberatung, RUT oder Queer Pflege.

  4. Mach dich sichtbar – wenn du willst und kannst

    Niemand muss sich outen – aber wer möchte, sollte sicher sein dĂŒrfen, dass IdentitĂ€t und Geschichte respektiert werden.





📌 Fazit



Queere Senior:innen haben das Recht auf wĂŒrdevolle, sichere und respektvolle Pflege – ohne Versteckspiel. Doch dafĂŒr braucht es mehr Sichtbarkeit, mehr Schulung im Pflegesystem und mehr Mut, queere Perspektiven auch im Alter einzufordern.


Unsichtbarkeit schĂŒtzt manchmal kurzfristig. Aber Sichtbarkeit verĂ€ndert Strukturen. Und die brauchen wir – fĂŒr eine Pflege, die wirklich alle mitdenkt.

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Andreas von Queer Pflege

Mein Name ist Andreas und ich lebe und arbeite in Berlin. Als Pflegeberater lerne ich viele Menschen kennen, die entweder selbst pflegebedürftig sind, Angehörige pflegen oder in der Pflege arbeiten. Oft wird mir berichtet, wie schwierig es ist, sich als queerer Mensch in der Pflegewelt zurechtzufinden. Mit meiner Erfahrung als Sozialversicherungsangestellter helfe ich queeren Menschen in der Pflege ehrenamtlich, Informationen und Unterstützung zu finden.

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Andreas von Queer Pflege

Mein Name ist Andreas und ich lebe und arbeite in Berlin. Als Pflegeberater lerne ich viele Menschen kennen, die entweder selbst pflegebedürftig sind, Angehörige pflegen oder in der Pflege arbeiten. Oft wird mir berichtet, wie schwierig es ist, sich als queerer Mensch in der Pflegewelt zurechtzufinden. Mit meiner Erfahrung als Sozialversicherungsangestellter helfe ich queeren Menschen in der Pflege ehrenamtlich, Informationen und Unterstützung zu finden.

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