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🏳️‍🌈 Was heißt eigentlich queersensibel? – 7 Merkmale guter Pflegeangebote

„Wir sind offen für alle.“ Diesen Satz liest man häufig – in Flyern, auf Webseiten, in Leitbildern. Doch Offenheit allein reicht nicht. Denn queere Menschen brauchen mehr als ein freundliches Lächeln: Sie brauchen Pflegeangebote, die mitdenken, mitfühlen und mitlernen.


Doch woran erkennst du als LSBTIQ*-Person, ob ein Pflege- oder Betreuungsangebot wirklich queersensibel ist – und nicht nur inklusiv klingt? Wir haben dir sieben konkrete Merkmale zusammengestellt, auf die du achten kannst.




✅ 1. Haltung statt Image



Queersensible Angebote verstecken sich nicht hinter Diversity-Marketing, sondern leben eine klare Haltung: Vielfalt wird nicht nur akzeptiert, sondern wertgeschätzt. Die Haltung zeigt sich nicht im Regenbogenlogo – sondern in Gesprächen, Reaktionen und im Alltag.




✅ 2. Sprache, die dich sieht



Sprache formt Realität. Ob du mit dem richtigen Namen angesprochen wirst, ob es neutrale oder gendergerechte Formulierungen gibt, ob du selbst entscheiden darfst, wie du genannt wirst – all das sagt viel über ein Angebot aus. Gute Anbieter fragen nicht „Was sind Sie denn?“ – sondern: „Wie dürfen wir Sie ansprechen?“




✅ 3. Wissen über queere Lebensrealitäten



Queersensible Anbieter wissen z. B. um:


  • Coming-out-Erfahrungen

  • Diskriminierung in der Pflege

  • Trans* und nicht-binäre Identitäten

  • HIV und altersbedingte Isolation in queeren Communities



Sie kennen die Besonderheiten – ohne sie zu problematisieren. Und sie schulen ihr Team regelmäßig.





✅ 4. Anerkennung von Wahlfamilien



Ein queersensibles Angebot erkennt nicht nur biologische Angehörige an. Es akzeptiert und respektiert Wahlfamilie, Freund:innen, langjährige Wegbegleiter:innen – und bezieht sie aktiv ein. Auch rechtlich, z. B. bei Vorsorgevollmachten oder Besuchsregelungen.




✅ 5. Sichtbarkeit ohne Zwang



Du wirst nicht zur Sichtbarkeit gedrängt – aber du wirst gesehen, wenn du dich zeigst. Niemand muss sich outen. Aber wer sich zeigt, darf sicher sein, dass Identität und Geschichte respektvoll behandelt werden. Queersensible Anbieter schaffen Räume, in denen du du selbst sein darfst.




✅ 6. Queere Menschen im Team



Wenn queere Mitarbeitende sichtbar im Team arbeiten – freiwillig und mit Respekt –, ist das ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass das Unternehmen nicht nur von außen „offen“ ist, sondern auch nach innen lebt, was es nach außen verspricht.


Ein Beispiel dafür ist die AlleFarben Alltagshilfe GmbH in Berlin: Hier arbeiten queere und ally Mitarbeitende bewusst gemeinsam daran, ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen – ob als Pflegebedürftige:r, Zugehörige:r oder Kolleg:in.




✅ 7. Ehrliche Rückfragen und Kritikfähigkeit



Niemand ist perfekt – auch nicht in Sachen Vielfalt. Aber queersensible Anbieter hören zu, wenn du Rückmeldung gibst. Sie lernen aus Fehlern, statt sich zu verteidigen. Und sie sagen auch mal ehrlich: „Das wissen wir noch nicht – aber wir möchten es lernen.“




💬 Fazit



Queersensibilität ist kein Zertifikat, sondern eine Haltung. Sie zeigt sich nicht in Broschüren, sondern im Verhalten. Sie beginnt bei der Sprache, reicht über Strukturen – und endet nie beim guten Willen.


Wenn du ein Angebot suchst, das dich sieht, brauchst du keine Kompromisse. Du brauchst Menschen, die zuhören, mitdenken – und dich so nehmen, wie du bist.


Genau daran arbeiten wir auch bei der AlleFarben Alltagshilfe GmbH – gemeinsam mit queeren Communities, Zugehörigen und all jenen, die Pflege neu denken wollen.



Quellen & Lesetipps:



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Andreas von Queer Pflege

Mein Name ist Andreas und ich lebe und arbeite in Berlin. Als Pflegeberater lerne ich viele Menschen kennen, die entweder selbst pflegebedürftig sind, Angehörige pflegen oder in der Pflege arbeiten. Oft wird mir berichtet, wie schwierig es ist, sich als queerer Mensch in der Pflegewelt zurechtzufinden. Mit meiner Erfahrung als Sozialversicherungsangestellter helfe ich queeren Menschen in der Pflege ehrenamtlich, Informationen und Unterstützung zu finden.

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Andreas von Queer Pflege

Mein Name ist Andreas und ich lebe und arbeite in Berlin. Als Pflegeberater lerne ich viele Menschen kennen, die entweder selbst pflegebedürftig sind, Angehörige pflegen oder in der Pflege arbeiten. Oft wird mir berichtet, wie schwierig es ist, sich als queerer Mensch in der Pflegewelt zurechtzufinden. Mit meiner Erfahrung als Sozialversicherungsangestellter helfe ich queeren Menschen in der Pflege ehrenamtlich, Informationen und Unterstützung zu finden.

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