QueerCheck im Gesundheitswesen – Förderung der Queersensibilität in der akutstationären Gesundheitsversorgung

QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Eine verschwommene Farbverlaufskugel wechselt von Blau zu Rosa und Orange und erzeugt so einen weichen, leuchtenden und abstrakten Hintergrund – eine Atmosphäre, die die integrative Essenz der queersensiblen Pflege für LGBTQ+ Senioren widerspiegelt.

Liebe Leser:innen,

Diese Checkliste wurde entwickelt, um die Queersensibilität in akutstationären Einrichtungen zu erfassen und zu fördern. Die Veröffentlichung erschien in der Pflegezeitschrift im Dezember 2023 und basiert auf den Arbeiten von Nina Telser, Nina Eck, Anna Kircher, Laura Winter und Prof. Dr. Annette Riedel von der Hochschule Esslingen.

Hintergrund und Notwendigkeit

Die LGBTQIA+ Community steht im Gesundheitswesen vor besonderen Herausforderungen. Queere Patient:innen sind oft eine vulnerable Gruppe, deren spezifische Bedürfnisse in der akutstationären Gesundheitsversorgung wenig berücksichtigt werden. Studien zeigen, dass queere Menschen Krankenhausaufenthalte aufgrund inadäquater Versorgung hinauszögern, was ihre Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigt. Gründe hierfür sind mangelndes Wissen, fehlende Konzepte und diskriminierendes Verhalten durch Gesundheitsdienstleister:innen.

Entwicklung und Aufbau von QueerCheck

QueerCheck wurde auf Basis des Knowledge-to-Action Frameworks entwickelt und dient als unterstützendes Instrument, um queersensible Strukturen in stationären Einrichtungen der Akutversorgung zu fördern. Die Checkliste besteht aus vier Hauptaspekten:

  1. Begegnung mit Patient:innen
  2. Umgang mit Mitarbeitenden
  3. Wertehaltung
  4. Infrastruktur

Jeder Aspekt umfasst spezifische Items, die in der Einrichtung bewertet und umgesetzt werden sollen. QueerCheck erlaubt es, bestehende Ressourcen zu erkennen und Veränderungsprozesse zu initiieren, die die Bedürfnisse und Wünsche von queeren Patient:innen berücksichtigen.

Anwendung von QueerCheck

QueerCheck kann zu Beginn eines Projekts zur Förderung der Queersensibilität und in regelmäßigen Abständen angewendet werden. Es dient der Bestandsaufnahme, Planung konkreter Maßnahmen, Prozessbegleitung und Evaluation der Zielerreichung. Detaillierte Hinweise zur Anwendung sind in der Verfahrensanweisung enthalten. Items, die als „nicht vorhanden“ gekennzeichnet sind, initiieren Handlungsbedarf, bis sie bei einer Re-Evaluation als „vorhanden“ markiert werden können.

Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Anwendung

  • Schulungen und Onboarding: Regelmäßige Schulungen für Mitarbeitende und die Integration von Queer-Schulungen in das Onboarding-Prozess sind essentiell.
  • Queerexpert:innen: Mindestens eine Ansprechperson für queere Themen sollte in jeder Einrichtung verfügbar sein.
  • Patient:innenorientierte Informationen: Bereitstellung von Informationsmaterialien zu Anlauf- und Kontaktstellen der Queerexpert:innen.
  • Respekt und Inklusion: Die geschlechtliche und sexuelle Selbstidentifikation aller Personen muss respektiert und in der Kommunikation berücksichtigt werden.
  • Infrastruktur: Geschlechtsneutrale Umkleiden, Patient:innenzimmer und Toiletten sollten vorhanden sein.

Fazit

QueerCheck ist ein wichtiges Instrument zur Förderung von Queersensibilität in akutstationären Einrichtungen. Es ermöglicht eine strukturierte Erfassung und Umsetzung queersensibler Maßnahmen, die die Gesundheitsversorgung und das Wohlbefinden queerer Patient:innen verbessern. Die kontinuierliche Aktualisierung und Anwendung von QueerCheck kann dazu beitragen, eine inklusive und diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Für weitere Informationen und die Checkliste besuchen Sie bitte: QueerCheck im Gesundheitswesen.

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Andreas von Queer Pflege
Mein Name ist Andreas und ich lebe und arbeite in Berlin. Als Pflegeberater lerne ich viele Menschen kennen, die entweder selbst pflegebedürftig sind, Angehörige pflegen oder in der Pflege arbeiten. Oft wird mir berichtet, wie schwierig es ist, sich als queerer Mensch in der Pflegewelt zurechtzufinden. Mit meiner Erfahrung als Sozialversicherungsangestellter helfe ich queeren Menschen in der Pflege ehrenamtlich, Informationen und Unterstützung zu finden.
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