Warum gibt es uns

Wir wollen sicherstellen, dass alle die Pflege erhalten, die sie brauchen, queersensibel und ohne Diskriminierung.

queersensible lebensweltanerkennende Pflege

Heutige Herausforderungen

Die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität eines Menschen sind wichtige Bestandteile der Identität und beeinflussen nicht nur das sexuelle Verhalten oder Selbstverständnis, sondern auch andere Lebensbereiche.
Daher ist es wichtig, dass die Pflege diese Aspekte berücksichtigt und auf die besonderen Bedürfnisse von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen eingeht.

Erlebte oder befürchtete Diskriminierung kann dazu führen, dass sich LSBTI in Einrichtungen zurückziehen, medizinische oder Pflegeangebote gar nicht erst aufsuchen – was im Falle einer notwendigen medizinischen Behandlung schwerwiegende Folgen haben kann oder zu sozialen bzw. pflegerischen Defiziten führen kann.

Es können körperliche und psychosoziale Folgen vorhanden sein, die z.B. von unfreiwilligen Angleichungsoperationen die bei intergeschlechtlichen Personen entstanden sind. Auch diese erfordern besonderes Wissen und Sensibilität in der Pflege und Begleitung.

QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Eine Gruppe von Menschen, einige davon im Rollstuhl, sitzt mit Essen um einen Tisch und unterhält sich inmitten mehrerer Regenbogenfahnen, die den Raum schmücken. Die Umgebung unterstreicht die Bedeutung der Pflege für LGBTQ+ Senioren bei der Schaffung einer integrativen und einladenden Gemeinschaft für alle.
QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Eine Pflegekraft kniet nieder und legt sanft eine Hand auf die Schulter einer Person im Rollstuhl. Auf dem Rollstuhl ist ein Aufkleber mit der inklusiven Pride-Flagge angebracht, die queersensible Pflege symbolisiert.
Geschlechtsidentität

sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität werden nicht (ausreichend) berücksichtigt

Auffindbarkeit

queersensible Angebote in der Pflege und Betreuung sind schwer zu finden

Diskriminierung

Erlebte oder befürchtete Diskriminierung führt zu pflegerischen Defiziten

Diskrimierung eines Heimbewohners | Hannover

Aus Anonymisierungsgründen haben wir diesen Erfahrungsbericht nachvertont.

Diskrimierung i.d. ambulanten Pflege | Neustrelitz
Aus Anonymisierungsgründen haben wir diesen Erfahrungsbericht nachvertont.
Positives Beispiel | Lebensort Vielfalt

Es muss sich etwas ändern.

Wusstest du, dass 97% der stationären Pflegeeinrichtungen keine Qualitätsstandards im Umgang mit gleichgeschlechtlichen Lebenswelten bieten können? Diese Tatsache ist besorgniserregend und unterstreicht die Notwendigkeit von Veränderungen. Leider verbergen viele LGBTIQ-Menschen ihre Sexualität und Identität aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung, während Inter*-Menschen oft Angst vor Diskriminierung aufgrund ihrer Körperlichkeit haben. Es liegt in unserer Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Menschen sicher und akzeptiert sind, unabhängig von ihrer Sexualität oder Identität.

Ein positives Beispiel zeigt der „Lebensort Vielfalt“ in Berlin.

Es muss sich etwas ändern

Queere Menschen in der Pflege.

Pflegebedürftige | 310.000
0%
Pflegende Angehörige | 386.000
0%
Pflegekräfte | 125.000
0%
Es muss sich etwas ändern

Weiß deine Pflegekraft, dass du queer bist?

Ja
0%
Nein
0%
Es muss sich etwas ändern

Gesamtzahl an Pflege-einrichtungen

Pflegeheime | 16.100
0%
Pflegedienste | 15.300
0%
Alltagshelfende | 42.500
0%
Queer Pflege

quersensible Pflege im Fokus

Die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität eines Menschen sind wichtige Bestandteile der Identität und beeinflussen nicht nur das sexuelle Verhalten oder Selbstverständnis, sondern auch andere Lebensbereiche. Daher ist es wichtig, dass die Pflege diese Aspekte berücksichtigt und auf die besonderen Bedürfnisse von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen eingeht.

Erlebte oder befürchtete Diskriminierung kann dazu führen, dass sich LSBTIQ+ in Einrichtungen zurückziehen, medizinische oder Pflegeangebote gar nicht erst aufsuchen – was im Falle einer notwendigen medizinischen Behandlung schwerwiegende Folgen haben kann oder zu sozialen bzw. pflegerischen Defiziten führen kann.

Es können körperliche und psychosoziale Folgen vorhanden sein, die z.B. von unfreiwilligen Angleichungsoperationen die bei intergeschlechtlichen Personen entstanden sind. Auch diese erfordern besonderes Wissen und Sensibilität in der Pflege und Begleitung.

„Das Problem haben wir nicht. Solche Menschen gibt es bei uns nicht"
„Lesben, Schwule usw.? - Heutzutage ist das doch alles selbstverständlich - Wozu brauchen die eine Extrawurst?"
„Hier geht es um private Dinge, das geht uns doch sowieso nichts an"
„Für Diversität müssen wir uns nicht qualifizieren. Wir behandeln doch sowieso alle Menschen gleich"
QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Ein Tweet der „tagesschau“ beschäftigt sich mit Queerness in der Altenpflege und betont die Bedeutung einer queersensiblen Pflege. In einer Antwort darunter wird bestritten, in den Jahren meiner Pflegetätigkeit jemals queere Menschen getroffen zu haben.
QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Eine ältere Person mit regenbogenfarbener Sonnenbrille und rotem Schal steht vor einem dekorativen Kopfteil und verkörpert den lebendigen Geist der queerfreundlichen Pflege.
"Ich pflege dich so wie du bist"
Ich werde in Situationen, in denen Pflege notwendig ist, oft gefragt, ob ich eine Empfehlung für einen Besuchsdienst, eine Haushaltshilfe oder einen Pflegedienst habe, der „versteht“. In all diesen Herausforderungen, in denen es schwer genug ist, mit der eigenen Pflege zurechtzukommen, ist es wichtig, jemanden zu haben, vor dem man sich nicht erklären muss, der alles so nimmt, wie es ist und sagt: „Ich pflege dich so, wie du bist“.
Queer Pflege

Hintergrund Wissen

Warum braucht es spezielle queersensible Angebote in der Pflege und Altenhilfe für queere Senior*innen?

Es handelt sich um die Generation lesbischer, schwuler, bisexueller, trans*, inter* und queerer Menschen, die mit Ablehnung, Ausgrenzung und Gewalterfahrungen aufgewachsen sind. Obwohl queere Senior*innen zunehmend selbstbewusst für ihre Rechte eintreten, haben sie im Alter und bei Pflegebedürftigkeit oft Angst vor erneuter Diskriminierung und verbergen ihre Identität in Einrichtungen der Altenhilfe aus Angst vor Ablehnung.

Geschichte kurz

Diese Gruppe von LSBTI-Senior:innen war in der Vergangenheit mit Ablehnung, Ausgrenzung und Gewalt konfrontiert, hat aber in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt für ihre Rechte gestritten. Wichtige Meilensteine auf diesem Weg waren die Aussetzung der Strafverfolgung von gleichgeschlechtlichem Sex unter Männern, nach § 175 im Jahr 1969, dessen Streichung 1994 (auch frauenliebende Frauen sind durch diesen Paragrafen diskriminiert worden – auch wenn deren Lebensweise nicht explizit unter Strafe stand), die Einführung der Ehe für alle im Jahr 2017. Ein schwuler Bürgermeister von Berlin und eine lesbische Umweltministerin.

Auch gibt es mittlerweile Teilerfolge bei der Anerkennung von Trans*- und Inter*-Identitäten. Die Betroffenen kämpfen aber weiter für Gesetzesreformen, gesellschaftliche Teilhabe und die Anerkennung ihrer Identitäten.

LSBTIQ*-Seniorinnen sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie ein selbstbestimmtes Leben im Alter möglich ist, insbesondere wenn sie auf fremde Hilfe angewiesen sind. Ein Blick auf die Einrichtungen der Altenhilfe zeigt, dass diese nicht immer auf LSBTIQ als Zielgruppe vorbereitet sind. So können körperliche und psychosoziale Folgen vorhanden sein, die z.B. von unfreiwilligen Angleichungsoperationen bei intergeschlechtlichen Personen entstanden sind. Auch diese erfordern besonderes Wissen und Sensibilität in der Pflege und Begleitung.

Furcht vor Diskriminierung im Alter

Aufgrund der Tatsache, dass viele LSBTIQ* keine Kinder haben oder weniger Unterstützung aus der Herkunftsfamilie erfahren, sind sie mit zunehmendem Alter häufig auf professionelle Angebote der Altenhilfe angewiesen. Allerdings stehen viele LSBTIQ* den herkömmlichen Angeboten der Altenhilfe skeptisch gegenüber, wie Studien zeigen.

Gründe hierfür können prägende Lebenserfahrungen von Ausgrenzung und Ablehnung sein, die häufig zu einem großen Misstrauen gegenüber Institutionen führen, die keine explizite Unterstützung und Akzeptanz von Angeboten der Community zeigen!

QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Älterer Mann mit weißem Bart, Hut, Brille und mehrlagiger Kleidung, Stock und Tasche über der Schulter, steht im Freien – ein Verfechter queersensibler Pflege in der Gemeinde.
QueerPflege-LSBTIQ-Pflege Eine Person mit Mütze und Schal sitzt in einem motorisierten Rollstuhl. Die Person hat einen neutralen Gesichtsausdruck und steht vor einem dunklen Hintergrund, was die Bedeutung der LSBTIQ-Pflege für eine inklusive Pflege unterstreicht.
Diversität in der Pflege fördern und ausbauen

Was ist unser Ziel ?

Bei Queer-Pflege verstehen wir die einzigartigen Herausforderungen, mit denen sich LSBTIQ+-Personen in der Pflegelandschaft konfrontiert sehen. Unser Hauptziel ist es, eine umfassende und zugängliche Ressource zu bieten, die nicht nur informiert, sondern auch die Gemeinschaft stärkt und unterstützt.

Wir streben danach, eine Brücke zu bauen zwischen queeren Pflegebedürftigen und den Anbietern, die nicht nur professionell und erfahren sind, sondern auch eine queersensible Pflege garantieren können. Dies schließt die Bereitstellung aktueller, praxisnaher Informationen über Pflegedienste, Unterstützungsangebote und Bildungsmaterialien ein, die speziell auf die Bedürfnisse von LSBTIQ*-Personen zugeschnitten sind.

Darüber hinaus ist es unser Ziel, ein Netzwerk von Fachkräften und Organisationen zu fördern, die sich für die Integration von Diversität und Inklusion stark machen. Wir möchten nicht nur aufklären und beraten, sondern auch aktiv dazu beitragen, die Pflegewelt inklusiver und gerechter zu gestalten.

Letztendlich liegt unser Fokus darauf, die Lebensqualität von queeren Personen zu verbessern, indem wir sicherstellen, dass ihre Pflegebedürfnisse mit Würde, Respekt und Verständnis behandelt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass jede:r Einzelne:r in der Gemeinschaft die Unterstützung und die Ressourcen erhält, die benötigt werden, um ein erfülltes und gesundes Leben führen zu können.

Unsere Mission Gleichberechtigung und Unterstützung in der Pflege

Unterstützung der Wahlfamlie / Angehörigen

Durch den Zugang zu queersensiblen Unterstützungsangeboten werden Wahlfamlie & Angehörige entlastet. Die Sorge um eine bedarfsgerechte Versorgung wird verringert und es werden mehr Ressourcen für eine wertvolle gemeinsame Zeit geschaffen.

Abbau von Diskriminierung

Die umfassende, deutschlandweite Verzeichnung von Pflegeangeboten und Suchanfragen für die LSBTI*-Community fördert die gesellschaftliche Gleichstellung. Sie wirkt der Heteronormativität entgegen und unterstützt sowohl die Anerkennung als auch die Stärkung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für ältere Menschen besonders wichtig, da sie oft von sozialer Isolation und Einsamkeit betroffen sind. Für LSBTI* in dieser Generation ist diese Gefahr deutlich größer, da sie oft keine Kinder haben oder weniger Unterstützung aus der Herkunftsfamilie erfahren.

Sicherstellung der Pflege

Die Angst vor Diskrimierung, als auch Schamgefühle können dazu führen, dass "Pflege" nicht in Anspruch genommen wird. Das einfache finden von spezialisierten Versorgungsangebote, die darauf ausgerichtet sind, die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der LSBTI*-Community im Kontext ihrer Identität zu respektieren. Dies trägt zur Steigerung der Lebensqualität und zur Sicherstellung qualitativer Pflege bei.

Wir sind nur eine Nachricht entfernt.

Wir freuen uns, von dir zu hören! Bitte melde dich bei uns, wenn du Fragen hast oder mehr über Queer-Pflege erfahren möchtest. Wir sind hier, um zu unterstützen und gemeinsam Wege zu finden, Pflege queersensibler und gerechter zu gestalten.