Update 11/2025
Finde queersensible Pflegeangebote – kostenlos & deutschlandweit. →
Hintergrundwissen
"Im geworden sein verstehen" Ein Überblick und Handlungsempfehlungen
QUEER PFLEGE
Identität kennen & verstehen
Gute Pflege braucht mehr als nur Fachwissen. Es geht auch darum, wie Pflegende persönlich eingestellt sind und wie gut sie eine individuelle und positive Beziehung zu den Menschen aufbauen, die Unterstützung brauchen.
Dabei ist es wichtig, die Vielfalt menschlicher Existenzen zu kennen. Die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität sind wichtige Teile unserer Persönlichkeit. Sie beeinflussen nicht nur unser Selbstverständnis, sondern auch andere Lebensbereiche.
Deshalb sollte die Pflege diese Aspekte berücksichtigen und auf die besonderen Bedürfnisse von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen eingehen. Ähnlich wie bei Menschen mit Migrationshintergrund sollten kulturelle und religiöse Prägungen in der Pflege beachtet werden.
Erlebte oder befürchtete Diskriminierung kann dazu führen, dass sich LSBTI:s aus Einrichtungen zurückziehen oder diese gar nicht erst nutzen. Das kann bei notwendiger medizinischer Behandlung schwerwiegende Folgen haben.
Ältere Person mit weißem Haar und gestreiftem Oberteil hält eine Transgender-Flagge um ihre Schultern.
Eine Person in einem Rollstuhl trägt einen Hut, ein rotes Tuch, eine gelbe Krawatte, eine schwarze Jacke und Jeans.
Vernetzung, Hilfe und Unterstützung
Unser Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Intersexuellen und Menschen mit weiteren Geschlechtsidentitäten hilft, einfach und kostenlos die richtigen Hilfsangebote und Kontakte rund um das Thema LSBTIQ+Pflege zu finden. Sie dient der Vernetzung von Pflegebedürftigen, Pflegekräften, Pflegeanbietenden, pflegenden Angehörigen sowie der Wahlfamilie.
Verfolgung und Repression
Jahrzehnte der Verfolgung
Zwei Männer, einer jung und asiatisch, der andere älter mit Bart, sitzen auf einem Sofa und unterhalten sich.
Schwarz-Weiß-Porträt einer Frau mit dunklen Locken, die einen Fächer hält und direkt in die Kamera blickt.
Queeres Leben unter dem NS-Regime
In den 1920er Jahren konnten schwule, lesbische und andere queere Identitäten in Großstädten recht offen gelebt werden. Besonders in Berlin gab es eine lebendige queere Kultur mit Treffpunkten für transidente Menschen und mehr schwul-lesbischen Lokalen als sonstwo in Europa.
Der Aufstieg der Nationalsozialist:innen setzte diesen liberalen Entwicklungen ein jähes Ende. Ihre Geschlechter- und Rollenideologie sah für Frauen viele Kinder, Erziehung und Haushalt vor, für Männer Arbeit und Kriegsdienst.
Homosexualität hatte in dieser Ideologie keinen Platz. Alle Lebensformen, sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten, die nicht in ihr Weltbild passten, wurden als „pervers“ und „sittenwidrig“ gebrandmarkt und verfolgt.
Der § 175 RStGB wurde massiv verschärft. Zwischen 1935 und 1945 gab es über 50.000 Verurteilungen. Tausende homosexuelle und transidente Menschen wurden in Konzentrationslager verschleppt und ermordet.
Lesben wurden zwar nicht systematisch verfolgt, bei Denunziation drohte ihnen aber die Einweisung in Fürsorgeheime und psychiatrische Anstalten. Sogar die Deportation in ein Konzentrationslager war möglich.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwanden Homosexualität und Transidentität völlig aus dem öffentlichen Leben. Menschen, die ihre nicht-heterosexuelle Identität entdeckten, waren auf sich allein gestellt.
Deutschland in der Nachkriegszeit:
homophob und transphob
In den 1950er-Jahren hielten die alten Geschlechterrollen fest an, und nicht-heterosexuelle Lebensweisen wurden verachtet. Diskriminierung und Ablehnung waren alltäglich. Paragraph 175 des Strafgesetzbuches, der homosexuelle Handlungen unter Männern unter Strafe stellte, blieb in beiden deutschen Staaten in der von den Nationalsozialisten verschärften Form bestehen.
Während die DDR diesen Paragraphen 1957 entschärfte und 1968 ganz abschaffte, blieb er in der Bundesrepublik bis 1969 unverändert in Kraft. Insgesamt wurden gegen etwa 100.000 Männer Ermittlungsverfahren eingeleitet, und 50.000 wurden wegen gleichgeschlechtlicher „Unzucht“ verurteilt. Schwule Männer lebten unter diesen Umständen in ständiger Angst vor Entdeckung und Bestrafung.
Lesbische Frauen versteckten sich in „Freundschaften“ oder sogenannten „Josefsehen“ und verzichteten auf Sexualität. Transidente und intersexuelle Menschen blieben unsichtbar und lebten zurückgezogen, da es für sie weder Treffpunkte noch Unterstützung gab.
Durch AIDS werden Vorurteile sichtbar
Viele verlorne Partner und Freunde
In den 80er Jahren führte die AIDS-Epidemie zu weitreichenden gesellschaftlichen Vorurteilen. Schwule und bisexuelle Menschen wurden ausgegrenzt, was oft den Verlust von Arbeit, Wohnung und sozialen Kontakten bedeutete. Angst vor gesellschaftlicher Repression, Ansteckung und die Trauer um verstorbene Freund:innen prägten diese Zeit. Trotz dieser bedrohlichen Lage entstand jedoch, unterstützt durch eine kluge staatliche Präventionspolitik, ein bundesweites Netzwerk von AIDS-Hilfen.
Seitdem engagieren sich zahlreiche ehrenamtliche Helfer:innen, um HIV-positive und AIDS-kranke Menschen zu unterstützen. Sie leisten wichtige Aufklärungsarbeit in speziellen Zielgruppen und in der Öffentlichkeit. Das übergeordnete Ziel ist es, Aufklärung und Prävention über Diskriminierung und Ausgrenzung zu stellen.
Schwarz-weißes Poster: "WEG MIT §175", darunter eine Faust und Text "KAMPF DER DISKRIMINIERUNG".
"DER SPIEGEL" Magazincover: "Tödliche Seuche AIDS Die rätselhafte Krankheit" mit zwei Oberkörpern und Virus-Nahaufnahme.
Zeitenwende
Zeitenwende durch die 68er Generation
Ende der 1960er-Jahre gab es große moralische und politische Veränderungen. Junge Menschen wehrten sich gegen konservative Politik, alte Moralvorstellungen und starre Geschlechterrollen. Auch Lesben und Schwule waren Teil dieser Bewegung.
Der Aufstand im Stonewall Inn in New York gilt als Geburtsstunde eines neuen lesbisch-schwul-transidenten Selbstverständnisses. Jedes Jahr feiern wir das mit dem Christopher Street Day (CSD). Auch der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie (IDAHOT) am 17. Mai ist wichtig. Er setzt ein Zeichen gegen Diskriminierung weltweit.
Ein großer Fortschritt war 1990 die Streichung der Homosexualität aus der Liste der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Schwarz-Weiß-Foto von Menschen, die ein Banner mit der Aufschrift „Schwul Na und?“ tragen.
Zebrastreifen in Regenbogenfarben auf dunklem Asphalt.
Die Rehabilitation der Opfer des § 175
Der von den Nationalsozialisten verschärfte Paragraph 175 des Strafgesetzbuches wurde in Deutschland erst 1994 endgültig abgeschafft. Seitdem sind homosexuelle Handlungen unter Männern nicht mehr strafbar. Im Jahr 2002 entschuldigte sich der Deutsche Bundestag bei den Schwulen, die während der NS-Zeit verfolgt, gefoltert und inhaftiert wurden. Alle Urteile aus dieser Zeit wurden aufgehoben.
Im Juni 2017 verabschiedete der Bundestag ein Gesetz. Dieses Gesetz hob auch die rund 64.000 Urteile der Nachkriegszeit auf. Den Betroffenen wurde eine finanzielle Entschädigung zugesprochen: pauschal 3.000 Euro pro Person und 1.500 Euro für jedes angefangene Haftjahr.
Männer, gegen die ermittelt, aber nicht verurteilt wurde, erhielten jedoch keine Entschädigung. Auch lesbische Frauen wurden nicht berücksichtigt. Der Paragraph 175 StGB bezog sich nicht auf sie, sodass sie nicht strafrechtlich verfolgt wurden. Trotzdem erlebten sie soziale Ausgrenzung, homophobe Anfeindungen und Gewalt. Dies hatte negative Auswirkungen auf ihr Leben und ihre berufliche Laufbahn.
Fortschritt
Mehr Gleichberechtigung erreichen
Männer in Anzügen klatschen und schütteln Hände vor Wandgemälde mit Segelbooten, umgeben von Kameras und Zuschauern.
Ein Schritt Richtung Gleichstellung
Im Jahr 2001 gab es einen wichtigen Schritt: Die eingetragene Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare wurde eingeführt. Sie war der Ehe sehr ähnlich und viele sahen darin einen großen Fortschritt für die Gleichbehandlung von Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Doch es gab auch kritische Stimmen. Ein Hauptkritikpunkt war, dass es nun zwei unterschiedliche Rechtsformen gab – eine für heterosexuelle und eine für homosexuelle Paare. Das schuf eine Art Trennung, obwohl das Ziel Gleichheit war.
Besonders deutlich wurden die Unterschiede beim Kinderwunsch. Lesben und Schwule konnten zwar die leiblichen Kinder ihrer Partner:innen adoptieren, was eine Form der Anerkennung darstellte. Es war ihnen jedoch nicht möglich, eine eigene Familie im traditionellen Sinne zu gründen oder gemeinsam Kinder zu adoptieren, die nicht bereits in der Partnerschaft lebten. Diese Einschränkungen führten zu Ungleichheiten, die viele als diskriminierend empfanden und die den Wunsch nach einer vollständigen rechtlichen Gleichstellung bestärkten.
Ehe für Alle
Ein historischer Schritt zur rechtlichen Gleichstellung
Das „Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“ trat am 1. Oktober 2017 in Kraft. Es führte zu einer weitreichenden rechtlichen Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare mit heterosexuellen Paaren.
Diese Gleichstellung ermöglicht es gleichgeschlechtlichen Paaren auch, gemeinsam Kinder zu adoptieren. Obwohl das Gesetz ein Meilenstein ist und die staatliche Ungleichbehandlung beendet, sind noch nicht alle Hürden beseitigt. Dies gilt besonders für Frauenpaare mit Kinderwunsch.
Eine Reform des Abstammungsrechts steht noch aus. Daher ist weiterhin eine Stiefkindadoption nötig, damit beide Frauen rechtlich gleichberechtigte Eltern sind. Schon vor der „Ehe für alle“ lebten viele gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern zusammen.
Weltweite Studien zeigen, dass sich Kinder in diesen sogenannten „Regenbogenfamilien“ genauso gut entwickeln wie Kinder heterosexueller Eltern.
Selbstbestimmungs-gesetz
Selbst bestimmen, wer man ist.
Das Selbstbestimmungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Deutschland in Kraft trat, ist ein wichtiger Fortschritt für die Rechte von trans*, inter* und nichtbinären Menschen. Es macht die rechtliche Anerkennung der Geschlechtsidentität einfacher und stärkt das Recht auf Selbstbestimmung.
Früher war die Änderung des Geschlechtseintrags ein langer und oft schwieriger Prozess, der zwei psychiatrische Gutachten erforderte. Mit dem neuen Gesetz reicht eine einfache Erklärung beim Standesamt aus – ganz ohne medizinische Nachweise oder Operationen. Das ist ein großer Schritt gegen Diskriminierung und für mehr Akzeptanz geschlechtlicher Vielfalt in unserer Gesellschaft.
Nach der aktuellen politischen Diskussion wird das Gesetz von vielen als historischer Fortschritt gefeiert. Andere sehen jedoch noch Verbesserungsbedarf. Besonders im Abstammungsrecht, in Schulen oder in der medizinischen Versorgung gibt es weiterhin Hürden. Es wird entscheidend sein, ob das Selbstbestimmungsgesetz nicht nur bürokratische Barrieren abbaut, sondern auch zu einem echten kulturellen Wandel beiträgt – hin zu mehr Respekt, Sichtbarkeit und Gleichberechtigung für trans*, inter* und nichtbinäre Menschen.
Transgender-Flagge mit horizontalen Streifen in Hellblau, Rosa und Weiß auf weißem Hintergrund.
Erfahrungsberichte zum § 175 – Stimmen, die gehört werden müssen
Der § 175 prägte das Leben vieler schwuler Männer über Jahrzehnte durch Diskriminierung und Ausgrenzung. In den Videos erzählen Betroffene und Zeitzeug:innen, wie dieses Unrecht ihr Leben beeinflusste und was die späte Rehabilitierung für sie bedeutete. Ihre Erfahrungen zeigen, warum Sichtbarkeit und Solidarität wichtig bleiben.
Diskriminierung eines Heimbewohners in Hannover
Leider kommt es auch heute noch vor, dass Menschen aufgrund ihrer Identität oder Lebensweise Diskriminierung erfahren. Ein solcher Fall ereignete sich in einem Pflegeheim in Hannover.
Ein Bewohner wurde dort aufgrund seiner sexuellen Orientierung benachteiligt und ausgegrenzt.
Klaus
Erfahrung eines Heimbewohners | Hannover
Ein Diskriminierungsbericht zur ambulanten Pflege liegt uns vor. Eine lesbische Frau mit Pflegegrad III wünschte sich, ausschließlich von weiblichen Kräften betreut zu werden. Dieser Wunsch wurde ihr jedoch verweigert.
Die Enttäuschung war groß, als der Pflegedienst sagte: „Wir sind hier nicht bei Wünsch dir was.“ Sie wurde aufgefordert, sich nicht so anzustellen.
Anke
Erfahrung in der ambulanten Pflege | Neustrelitz
QUEER PFLEGE
Vielfalt respektieren, Vertrauen schaffen
Queersensible Pflege bedeutet, jeden Menschen in seiner ganzen Vielfalt zu sehen – egal welches Geschlecht, welche Identität, sexuelle Orientierung oder Lebensform. Hier geht es um Respekt, Inklusion und Fachwissen in allen Bereichen der Pflege. Diese Praxistipps helfen Pflegenden, LSBTIQ+-Personen einfühlsam, sicher und professionell zu begleiten.
Eine offene Einstellung, klare Kommunikation und bewusstes Handeln sind die Basis, um Diskriminierung zu vermeiden und Vertrauen aufzubauen. Queersensible Pflege stärkt Ihre Selbstbestimmung und Würde. Sie berücksichtigt Sprache, Beziehungsgestaltung, Berührung, Begleitung am Lebensende und individuelle Lebenswege auf respektvolle Weise.
Unser Ziel ist eine Pflegepraxis, die Vielfalt aktiv lebt – empathisch, kompetent und ohne Diskriminierung. So schaffen wir ein Umfeld, in dem Sie sich gesehen, sicher und respektiert fühlen.
Eine Gruppe von 18 Personen in roten und dunklen Oberteilen posiert mit einer gerahmten Urkunde vor einem Banner.
Zwei Personen stehen hinter einem Tisch mit Infomaterial vor einem Banner mit der Aufschrift „ENDLICH WERDEN WIR VERSTANDEN.“ und einer Regenbogenfahne.
Handlungsempfehlungen
Diese Empfehlungen zeigen dir, wie du Angebote für LSBTI*-Menschen mit Pflege- oder Unterstützungsbedarf gut gestalten kannst. Sie helfen dir, eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen und Vielfalt sichtbar zu machen.
Empathie
Einfühlungsvermögen und Empathie
Damit Pflegende gut handeln können, ist es wichtig, dass sie sich mit ihren eigenen Ansichten, Werten und ihrer Identität auseinandersetzen. Diese Selbstreflexion hilft Pflegenden, ihre eigene Sichtweise von der der pflegebedürftigen Person zu unterscheiden. So können sie ein empathisches Verständnis für deren Denken, Fühlen und Handeln entwickeln.
Das ermöglicht es Pflegenden, einfühlsam auf die Situation der Pflegebedürftigen einzugehen und im Sinne der Patient:innen zu handeln.
Eine ältere Person mit Brille, rotem Lippenstift und orangefarbenem Pullover lehnt sich mit der Hand am Kinn an.
Zwei lächelnde Personen mit Brillen und aufgemalten Regenbogenfarben im Gesicht, vor grünem Hintergrund.
Älterer Mann mit blauen Haaren und gestreiftem Hemd sitzt in einem Rollstuhl in einem sonnigen Raum.
Biografie
Biografiearbeit
Um die Lebensrealität von pflegebedürftigen Menschen zu verstehen, ist die Biografiearbeit für Pflegekräfte sehr wichtig. Dabei wird die persönliche Geschichte des Menschen betrachtet. So lassen sich Rückschlüsse auf Sitten, Bräuche und Kulturen ziehen, die Gesundheit und Krankheit beeinflussen.
Das hilft, pflegebedürftige Personen besser zu verstehen und die Pflegemaßnahmen an ihren individuellen Bedürfnissen auszurichten. Hinweise auf ihre Lebensrealitäten finden sich auch in Symbolen, Büchern oder Bildern in ihren Zimmern.
Bei der Verhaltensbeobachtung ist es wichtig zu wissen, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente und Intersexuelle (LSBTI*) genderflexible Verhaltensweisen zeigen können. Diese könnten von Pflegekräften missverstanden werden. Ein gutes Verständnis dieser Verhaltensweisen ist entscheidend, um Schmerzausdrücke richtig zu deuten und auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen.
Anleiten
Empfehlen und Anleiten
Transidente und intersexuelle Menschen stoßen oft auf Schwierigkeiten, wenn sie leicht zugängliche Informationen zu ihrer Lebenssituation suchen. Es fehlen passende Unterstützungsangebote während des Transitionsprozesses bei transidenten Menschen oder bei der Selbstfindung zur eigenen Intersexualität. Auch Hinweise auf spezialisierte Kliniken und Informationen zum Umgang mit psychischen und körperlichen Veränderungen sind oft Mangelware.
Als Pflegende:r ist es wichtig, das Wissen von transidenten und intersexuellen Menschen in die Pflege einzubeziehen. Sprechen Sie Pflegeprobleme gemeinsam an, um die besten Lösungen zu finden. Informieren Sie sich über die lebenslange Hormontherapie, die viele transidente Menschen durchführen. Zudem wird es in Zukunft mehr transidente Menschen geben, die nach der Namens- und Personenstandsänderung keine geschlechtsangleichenden Operationen durchgeführt haben.
Deshalb ist es entscheidend, die richtigen Pronomen zu verwenden (wie sie/er, ihr/sein) und sie, besonders bei der Intimpflege, in ihrer Geschlechtsidentität zu akzeptieren. Dies gilt auch für intersexuelle Menschen, die sowohl männliche als auch weibliche äußere Geschlechtsmerkmale aufweisen können.
Anleiten
Erkennen und Berücksichtigen der familiären Beziehungen
In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen werden die Angehörigen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, intersexuellen und queeren Menschen (LGBTIQ+) oft übersehen. Das liegt daran, dass sich das Pflegepersonal hauptsächlich auf traditionelle Familienbeziehungen konzentriert. Viele LGBTIQ+ Menschen haben aber enge Beziehungen zu ihrer „Wahlfamilie“. Diese queeren Gemeinschaften sind ein natürlicher und wichtiger Teil ihres Lebens und bieten ähnlichen Halt wie eine traditionelle Familie.
Stellen Sie sich vor, die Partnerin einer lesbischen Frau wird vom Pflegepersonal nur als gute Freundin oder Nachbarin wahrgenommen. Dann gehen wichtige Informationen über die zu pflegende Person verloren. Wenn die Partnerin jedoch als Lebenspartnerin anerkannt wird, kann das Pflegepersonal wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse der Person erhalten. Das hilft uns, die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Trauer
Sterben, Tod, Trauern
Gerade in schwierigen Lebensphasen ist es wichtig, die Lebenssituation pflegebedürftiger Menschen genau zu verstehen. Wenn zum Beispiel die Partnerin einer lesbischen Frau oder der Partner eines schwulen Mannes im Krankenhaus nicht als Angehörige:r anerkannt wird, kann das die Unterstützung erschweren.
Es ist die Aufgabe der Pflege, den Betroffenen zu helfen, ihren Schmerz und ihre Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen auszudrücken. Für ältere LSBTIQ-Personen haben Sterben, Tod und Trauer eine besondere Bedeutung, da viele die AIDS-Krise in den 1980er Jahren miterlebt haben. Damals starben viele schwule Freunde und Bekannte, oft sehr jung und innerhalb kurzer Zeit.
Bei der Sterbebegleitung von LSBTIQ-Menschen ist es daher sehr wichtig, diese traumatischen Erfahrungen aus der AIDS-Krise zu berücksichtigen. Nur so können wir die Ängste und Sorgen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen im Sterbeprozess verstehen und einen würdevollen Abschied ermöglichen.
Nähe
Berührung
Pflegemaßnahmen, Krankenhausaufenthalte und Untersuchungen können für LSBTIQ-Personen sehr belastend sein. Oft lösen sie Stress und Retraumatisierung aus. Das liegt häufig an früheren, schmerzhaften Erfahrungen. Manchmal können selbst einfache Berührungen negative emotionale Reaktionen hervorrufen. Deshalb ist es uns wichtig, Berührungen bewusst und einfühlsam zu gestalten. So vermeiden wir Gefühle von Abhängigkeit oder Machtlosigkeit.
Wir wissen, dass solche Situationen besonders sensibel sind. Wir möchten sicherstellen, dass Sie sich jederzeit sicher und respektiert fühlen. Unser Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der Sie sich wohlfühlen und Ihre Selbstbestimmung gewahrt bleibt. Jede Interaktion wird mit größter Achtsamkeit und Respekt für Ihre individuellen Bedürfnisse durchgeführt.
Artefakte und Zeichen
Willkommenskultur
Eine offene und tolerante Haltung gegenüber der Vielfalt der Menschen ist in vielen Bereichen wichtig, besonders in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Ein sichtbares Zeichen dafür kann die Regenbogenfahne im Eingangsbereich sein. Sie steht für Akzeptanz und Respekt gegenüber allen Menschen, ganz gleich, wie sie leben, woher sie kommen, woran sie glauben oder wen sie lieben.
So wird deutlich: Hier herrscht eine offene und friedliche Unternehmenskultur. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt uns alle vor Diskriminierung aufgrund unserer sexuellen oder geschlechtlichen Identität und bildet die rechtliche Grundlage dafür.
Sprachgebrauch und Kommunikation
Hier zeigen wir dir, wie es geht und wie nicht.
Verwendung von Standardformularen, die nur binäre Geschlechtsoptionen (männlich/weiblich) anbieten und keine Fragen zu geschlechtlicher oder sexueller Identität beinhalten.
Falsch
Anpassung der Formulare, um diverse Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen einzubeziehen sowie offene Fragen zu persönlichen Präferenzen und Bedürfnissen zu stellen, die die individuelle Lebensrealität von LSBTI-Personen widerspiegeln
Richtig
Annahme heteronormativer Beziehungsstrukturen, wie z.B. das automatische Fragen nach einem "Ehemann" oder einer "Ehefrau".
Falsch
Verwendung neutraler und inklusiver Sprache bei Fragen nach Beziehungen, z.B. „Gibt es eine Partnerin oder einen Partner in Ihrem Leben?“ oder „Wer gehört zu Ihrem engsten Unterstützungskreis?“
Richtig
Fehlen von Symbolen oder Zeichen, die eine inklusive und akzeptierende Umgebung anzeigen (z.B. keine Regenbogenflagge).
Falsch
Sichtbares Zeigen von Unterstützung für LSBTI durch Symbole wie die Regenbogenflagge und Implementierung einer Kultur, die Vielfalt und Einbeziehung fördert, unterstützt durch regelmäßige Schulungen des Personals in LSBTI-sensibler Pflege.
Richtig
Verwendung falscher Pronomen oder Namen, insbesondere nach einer Transition oder Namensänderung.
Falsch
Aktive Nachfrage nach den bevorzugten Pronomen und Namen und deren konsequente Nutzung in der Kommunikation und Dokumentation.
Richtig
Pflegebedürftige
310.000 queere Menschen benötigen Pflege.
Weiß deine Pflegekraft, dass du queer bist?
Pflegende Angehörige
386.000 Angehörige pflegen queere Menschen.
JA: 14%
NEIN: 86%
Umgang mit identätisprägenden Beziehungen
Hier zeigen wir dir, wie es geht und wie nicht.
Annahme heteronormativer Beziehungsstrukturen, wie z.B. das automatische Fragen nach einem "Ehemann" oder einer "Ehefrau".
Falsch
Verwendung neutraler und inklusiver Sprache bei Fragen nach Beziehungen, z.B. „Gibt es eine Partnerin oder einen Partner in Ihrem Leben?“ oder „Wer gehört zu Ihrem engsten Unterstützungskreis?“
Richtig
Falsche Annahme, dass eine als „Freundin“ vorgestellte Person nur eine Freundin und keine Lebenspartnerin ist.
Falsch
Anerkennung aller Arten von Beziehungen und familiären Konstellationen, ohne Annahmen zu treffen, und gezielte Nachfragen, um die Rolle der Person im Leben des Pflegebedürftigen zu verstehen.
Richtig
Gesamtzahl an Pflegeeinrichtungen
Die Gesamtzahl an Pflegeeinrichtungen ist groß. Doch es ist so wichtig, dass wir uns auch um queersensible Aufklärung in der Pflege kümmern. Denn alle Menschen verdienen eine Pflege, die ihre Identität respektiert.
Wir möchten sicherstellen, dass LSBTI*-Menschen sich in der Pflege gut aufgehoben fühlen. Das gilt auch für ihre Angehörigen und Wahlfamilien. Wir unterstützen Fachkräfte und Einrichtungen, die queersensible Angebote schaffen wollen.
16.100
PFLEGEHEIME
15.300
PFLEGEDIENSTE
42.500
ALLTAGSHELFENDE
97%
haben keine Qualitätsstandards im Umgang mit gleichgeschlechtlichen Lebenswelten
Umgang mit geschlechtsangleichenden Maßnahmen
Hier zeigen wir dir, wie es geht und wie nicht.
Unsensibles Ansprechen oder Ignorieren von Themen wie Hormontherapien oder geschlechtsangleichenden Operationen.
Falsch
Offenes und respektvolles Ansprechen dieser Themen, wenn sie für die Pflege relevant sind, und Sicherstellung, dass alle medizinischen Maßnahmen entsprechend den Bedürfnissen der Person durchgeführt und angepasst werden.
Richtig
Falsche Annahme, dass eine als „Freundin“ vorgestellte Person nur eine Freundin und keine Lebenspartnerin ist.
Falsch
Anerkennung aller Arten von Beziehungen und familiären Konstellationen, ohne Annahmen zu treffen, und gezielte Nachfragen, um die Rolle der Person im Leben des Pflegebedürftigen zu verstehen.
Richtig
Unsere Mission
In der Pflege ist es uns wichtig, dass alle Menschen Gleichberechtigung und die beste Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Wir setzen uns dafür ein, dass jede:r Einzelne mit Respekt und Verständnis behandelt wird, unabhängig von der sexuellen Identität oder Orientierung. Denn eine gute Pflege berücksichtigt immer die gesamte Persönlichkeit.
Wir wissen, wie wichtig es ist, sich in der Pflege gut aufgehoben zu fühlen. Deshalb schaffen wir ein Umfeld, in dem sich LSBTI*-Menschen mit Pflege- oder Unterstützungsbedarf sowie ihre Angehörigen und Wahlfamilien sicher und akzeptiert fühlen können. Wir möchten Ihnen Orientierung geben und die Vielfalt des Lebens sichtbar machen.
Unterstützung der Wahlfamlie / An/Zugehörigen
Durch den Zugang zu queersensiblen Unterstützungsangeboten werden Wahlfamlie & An/Zugehörige entlastet. Die Sorge um eine bedarfsgerechte Versorgung wird verringert und es werden mehr Ressourcen für eine wertvolle gemeinsame Zeit geschaffen.
Abbau von Diskriminierung
Die umfassende, deutschlandweite Verzeichnung von Pflegeangeboten und Suchanfragen für die LSBTI*-Community fördert die gesellschaftliche Gleichstellung. Sie wirkt der Heteronormativität entgegen und unterstützt sowohl die Anerkennung als auch die Stärkung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
Sicherstellung der Pflege
Die Angst vor Diskrimierung, als auch Schamgefühle können dazu führen, dass "Pflege" nicht in Anspruch genommen wird. Das einfache finden von spezialisierten Versorgungsangebote, die darauf ausgerichtet sind, die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der LSBTI*-Community im Kontext ihrer Identität zu respektieren. Dies trägt zur Steigerung der Lebensqualität und zur Sicherstellung qualitativer Pflege bei.
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für ältere Menschen besonders wichtig, da sie oft von sozialer Isolation und Einsamkeit betroffen sind. Für LSBTI* in dieser Generation ist diese Gefahr deutlich größer, da sie oft keine Kinder haben oder weniger Unterstützung aus der Herkunftsfamilie erfahren.
POSITIVES BEISPIEL | AlleFarben Alltagshilfe
POSITIVES BEISPIEL | AlleFarben Alltagshilfe | Berlin
Auch in der ambulanten Pflege wird queere Vielfalt noch zu selten selbstverständlich mitgedacht. Dabei findet hier der Pflegealltag direkt im Zuhause der Menschen statt – einem sehr persönlichen Raum, in dem Vertrauen, Respekt und Offenheit besonders wichtig sind. Viele LSBTIQ*-Personen wünschen sich Unterstützung, ohne ihre Identität verbergen zu müssen oder Angst vor Vorurteilen zu haben. Queersensible ambulante Pflegedienste leisten deshalb mehr als praktische Hilfe: Sie schaffen Sicherheit, Sichtbarkeit und Würde – dort, wo Menschen leben und sich am wohlsten fühlen. Ein positives Beispiel zeigt: AlleFarben Alltagshilfe Berlin
Zwei lächelnde Männer sitzen auf einem Sofa, der ältere in einem braunen Trainingsanzug, der jüngere in einer schwarzen Jacke.
YOUTUVE VIDEO - LSBTIQ- SENSIBLE PFLEGE
LSBTIQ Pflege - einfach erklärt
Ein ganz tolles, einfach zu verstehenden und nachdrückliches Erklärvideo zum Thema LSBTI-sensible Pflege gibt es hier von der Pflegedienstleitung Annemarie Kröning »Um zu verstehen, warum die Gendersensibilität auch in der Pflege so wichtig ist, müssen wir als Pflegende alle Menschen sowohl in ihrer Unterschiedlichkeit als auch in ihren Gemeinsamkeiten und Lebenswelten verstehen und anerkennen.«, Die Pflegedienstleitung vermittelt in diesem Schulungsvideo auf besonders eindrucksvolle und inspirierende Weise ein Bewusstsein für diversitätssensible Pflege. Dies ist ein eingebundenes Video von der Plattform „Youtube“ von dem Kanal Pflegecampus (@pflegecampus3328)
Pflegecampus
@pflegecampus3328)
Hintergrund Wissen
Warum braucht es spezielle queersensible Angebote in der Pflege und Altenhilfe für queere Senior*innen?
Was bedeutet queersensible Pflege – und warum ist sie entscheidend für LSBTIQ+-Menschen in der Praxis
Queersensible Pflege erkennt die Vielfalt menschlicher Identitäten an. Sie berücksichtigt Geschlecht, sexuelle Orientierung und Lebensweise als Teil der Biografie und der Pflegebeziehung. Pflegende schaffen dadurch ein Umfeld, das Vertrauen, Sicherheit und Würde fördert. So werden Diskriminierung und Unsicherheiten vermieden – im Krankenhaus, in der Altenpflege und in häuslichen Diensten. Queersensible Pflege bedeutet also nicht „Sonderpflege“, sondern respektvolle, individuelle Unterstützung für alle Menschen.
Welche konkreten Handlungsempfehlungen unterstützen Pflegende im respektvollen Umgang mit trans*, inter* und nichtbinären Menschen?
Pflegende sollten aktiv nach den bevorzugten Namen und Pronomen fragen und sie konsequent verwenden. Bei medizinischen Maßnahmen ist Sensibilität gefragt – insbesondere bei Intimpflege, Untersuchungen oder Gesprächen über Körperlichkeit. Kenntnisse über Hormontherapien oder geschlechtsangleichende Eingriffe sind ebenso wichtig wie eine offene Haltung. Ziel ist eine Pflege, die Sicherheit, Selbstbestimmung und Vertrauen schafft – ohne Annahmen über Geschlecht oder Identität.
Warum ist die Anerkennung von Wahlfamilien und queeren Lebensgemeinschaften in der Pflegepraxis so wichtig?
Viele LSBTIQ+-Personen bauen im Laufe ihres Lebens Wahlfamilien auf – enge, selbstgewählte Bezugspersonen außerhalb der biologischen Familie. Diese Menschen sind oft die wichtigsten Vertrauenspersonen und übernehmen zentrale Pflege- und Unterstützungsaufgaben. Wenn Einrichtungen diese Beziehungen nicht erkennen oder ernst nehmen, gehen wichtige Informationen und emotionale Unterstützung verloren. Die Anerkennung von Wahlfamilien bedeutet: Pflege ganzheitlich denken – im Sinne echter Teilhabe und Menschlichkeit.
Wie hat sich die rechtliche und gesellschaftliche Situation von queeren Menschen in der Pflege seit dem §175 entwickelt?
Der §175 StGB stellte bis 1994 gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Strafe und prägte das Bild von Homosexualität und Transidentität über Jahrzehnte. Seit seiner Abschaffung hat sich viel verändert: Die Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft (2001), die Ehe für alle (2017) und das Selbstbestimmungsgesetz (2024) markieren wichtige Fortschritte. Trotzdem bestehen in der Pflege noch Unsicherheiten und Vorurteile. Schulungen und Aufklärung bleiben daher zentrale Instrumente, um Gleichbehandlung und Teilhabe sicherzustellen.
Wie können Pflegeeinrichtungen eine offene, diskriminierungsfreie Willkommenskultur für LSBTIQ+-Menschen schaffen?
Pflegeeinrichtungen zeigen ihre Offenheit durch sichtbare Zeichen wie Regenbogenflaggen, inklusive Sprache und Schulungen, die Vielfalt berücksichtigen.
Eine diskriminierungsfreie Kultur entsteht, wenn Vielfalt nicht nur geduldet, sondern aktiv gelebt wird – in der Kommunikation, den Räumen und der Einstellung des Teams. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bildet den rechtlichen Rahmen.
Doch entscheidend ist das tägliche Handeln: Zuhören, Respekt zeigen und sichtbar solidarisch sein. So wird queersensible Pflege ein selbstverständlicher Teil professioneller Qualität.
Ein Mann mit schwarzem T-Shirt und tätowiertem Arm zeigt auf einen Bildschirm mit Pride-Motiven.
Wir sind ein ehrenamtliches Projekt
Unsere Arbeit ist ehrenamtlich. Wir möchten dazu beitragen, das queere Versorgungsnetzwerk zu stärken. Wir freuen uns über jede Unterstützung!
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